nich wundern, es folgt was abjektes...

im Verlauf des Wochenendes entstanden in diversen Gesprächssituationen immer mal wieder Gelegenheiten, eine besondere Kuroisität einzubringen, deren Existenz und verstörende Wirkung auf mich ich soeben im Internet nachprüfen konnte:
Zierkissen in Vulvaform in verschiedenen Größen und Dekors, handgenäht (!) für Sofaecke, Autoablage oder was auch immer.
Besonders frappierend fand ich das Dessin 'Die Grünen', allerdings aus eher sprachlichen Gründen, während mich 'Die Braunen' in ihrer widerwärtigkeit am stärksten beeindruckten. Auch der großzügige Gebrauch des M-Wortes trug zu meinem Unbehagen bei.

nun, lieber Freund, der du bald Geburtstag hast...

wer hätte gedacht, dass die außergewöhnlich wirkende suggestivkraft der musik in mir für 3:17 den wunsch auslösen kann, fahrradkurier zu sein.

ich lasse mich ja gerne mal von innovativen ideen einnehmen und versuche sie dann missionarisch in meinem sozialen umfeld zu verbreiten, und ja, es ist mal wieder so weit.

ich stand also im total hochspezialisierten grafikersupermarkt modulor und wollte eigentlich nur ein notizbuch kaufen, das ich als vokabelheft nutzen kann, da entdeckte ich WHITELINES und verharrte erstmal einige minuten staunend, erfüllt von innerer freude und ärger, dass da in meiner schul- und studienzeit noch keiner drauf gekommen war (oder ich modulor nich nich kannte). Sowas Tolles. Musste ich gleich kaufen. Wer in den nächsten Monaten auf meiner geburtstagsliste steht, weiss in diesen Augenblicken bereits, was er/sie bekommt. Widerspruch dann bitte gleich einlegen.

seit 'I'm not there' kreisen meine Gedanken ständig um Bob Dylan, ich höre 'I want you' und 'just like a woman' und muss noch die ganzen anderen Lieder in sämtlichen Versionen finden. Mannomann, wie einem diese Musikfilme doch zusetzen. Völlig verliebt in Charlotte Gainsburg (allerdings nach jedem ihrer Filme.) Irritiert, sich von Cate Blanchett angezogen zu fühlen. Besonders amüsiert über den Moment, wo sie/er sagt 'this is Brian Jones... from this Coverband...'

dunkellila-schwarzhaarig scheint das neue schwarz-aschblond im bibliothekarinnenstyle zu sein.

...und was man darunter zu verstehen hat:
1. der bauarbeiter-index.
nicht nur eine formel zur bestimmung der zugehörigkeit zu hip-hop-kultur oder handwerk anhand entblößtem anteil des hinterteils, sondern hier sehr persönlich eingesetzt: hilft mir täglich dabei, meinen noch relativ ungeübten umgang mit unausgesprochenen kleidercodes am neuen arbeitsplatz zu verfeinern: täglich passiere ich beim verlassen des hauses ein sich im eingangsbereich herumdrückendes handwerkerspalier. werde ich dabei beachtet, gar mit sanften pfiffen bedacht und spürbar mit blicken verfolgt, weiß ich: rock zu kurz, absatz zu hoch, umziehen. ignoriert man mich oder bedenkt mich nur mit kurzem zunicken, kann ich beruhigt weiterlaufen.
2. polin.
bezeichnet nicht mehr ausschließlich staatsangehörigkeit, sondern ist inzwischen offenbar zu einem synonym für eine berufsbezeichnung geworden, wie zum beispiel mit tempo generalisierend papiertaschentücher jeder marke gemeint sind. die so benannte dame ist meist jüngeren alters, spricht gutes deutsch mit osteuropäischem akzent und ist mit der einzelbetreuung eines pflegebedürftigen seniouren betraut.
3. 'Berlin vermisst Dich'
redewendung, bei der stellvertretend für den eigennamen des verfassers der jeweilige (meist gemeinsame) wohnort verwendet wird. kann nur auf platonisches, meist aber auch 'romantisches' interesse verweisen.

ist dieses hübsche kleine zitatequiz, gefunden beim streunen durchs weltweite internetz.
da denk ich an (leider nur synchronfassungsverständlich) 'ich bin draußen, babe' und 'wir gehn rein', filmzitate, die sich fast unbemerkt in den alltag einfügen.

ob der stuhl noch frei sei, fragt der schüttere mittvierziger, und tritt an den platz mir gegenüber in diesem vollgestopften café an diesem winzigen tisch mit minimaler distanz, an dem ich, mein sandwich erwartend, sitze. 'nee', sage ich knapp und schäme mich kein bißchen zu lügen.

die unglaublichen, wirklich unglaublichen paradiesvögel sind mein persönlicher garant für spontane tränenausbrüche. besonders hoch im kurs steht der achtziger-jahre-vogel (sollte das wappentier von mitte werden oder so)

vorsicht mit den händen bei diesen temperaturen. versehentlich zu lange der winterluft ausgesetzt, erstarren sie vollständig, und nur ein kleiner stoß genügt, damit sie glatt am knöchel abbrechen und unbemerkt abfallen.
wieder im warmen steht man dann natürlich blöd da.

Die Nacht singt ihre Lieder (mein schlimmster Berlinale-Film ever. "Du?" - - pause - - "Ja?" - - pause, blicke - - "Ich gehe.")

8 mm (gestörte, abartige, sinnlose Gewalt)

Catwoman (hat es beinahe an die Grenze zum Lustigsein geschafft)

Invasion (hat das ganz klar nicht geschafft. Schlimm. Nicole Kidman als einzig verbleibender Mensch mit Gefühlsregungen im Gesicht... da wurden grundsätzliche denkfehler begangen)

The Pink Panther (mit Steve Martin und Beyonce)

Die Artisten in der Zirkuskuppel, ratlos (Filmhochschule, Montag, 13.00, nach dem Mensa-Mittagessen. Dann das.)

Legenden der Leidenschaft (brauchte ich drei Kinobesuche für, um das zu merken."Wähöö-höhü" - "Vater sagt, die Cherokee-Indianer seien im letzten Herbst bis an den Fuß des Berges herangekommen")

Sass (Fremdscham mit Ben Becker)

Rent (spießige Mittdreißiger und -vierziger spielen junge Leute in New York mit Existenzängsten, brrr. Und dann diese 80er-Songs mit plötzlich hereinbrechender BonJovi-Videooptik.)

Der Patriot
Braveheart (zweimal Mel Gibson, oh Gott, hat er beide Male lange Haare? Ganz dumme, amoralische, kriegsverherrlichender Scheiss, über den man gefährlicherweise dauernd lachen muss, weil jedesmal, wenn Mel weinen soll, man sich denkt 'das ist jetz nich sein Ernst')

Gladiator (dämlich find ich den. Und bei Oscar-Filmen bin ich dann immer besonders wütend, genau wie bei Shakespeare in Love oder L.A. Crash)

Lord of the rings (wer gibt all den Menschen ihre verbummelten 3 Stunden zurück?)

Matrix (wegen des dämlichen Endes)

...to be continued und weiter an giles und dtrickb