Samstag, 7. Juli 2007

unverhoffte erkenntnisgewinne

als ich als einzige kundin am hauptbahnhofs-starbucks stehe und dieses und dein vorname? kommt, schaue ich mich um und frage warum? mit wem wollt ihr mich verwechseln? wer läuft denn hier gefahr, versehentlich meinen kaffee zu bekommen, hm?
nee, erklärt man mir, man mache das vor allem, um mit unseren kunden in persönlichen kontakt zu treten, die meisten fänden das ganz toll, und die stammkunden, die zahlreichen, würden sich da auch immer sehr drüber freuen. Ich sage, dass ich das als distanzlos und ranschmeisserisch empfinde und ich mir jedes Mal widerwillig einen Namen ausdenke, das können die shiny happy starbucks -people nun gar nicht verstehen. nee, erklärt man mir, das ist wirklich persönlicher, und käme auch dufte an. und schon geht der kumpelei-terror weiter; ich werde mit gespielt ehrlichen interesse gefragt, ob ich meinen kaffee nich ruhig auch mal son büsschen stärker mag, hm, warum nicht, sag ich, mein gegenüber strahlt und sasgt ganz nebenbei, für 50 cent extra. ich kann ihn gerade noch stoppen und frage mich, in welche unglaubliche systematische soziale verarsche ich hier reingeraten bin, ich ziehe verbindungslinien zwischen starbucks und scientology, und der blick auf die quietschvergnügt-highen barista nährt diesen gedankengang, und endlich ruft einer dieser kaffeesektierer meinen namen, bzw einen namen, und ich greife meinen tall single shot soy latte und mach mich aus dem staub.

--

s. und ich erholen uns gerade vom anblick des allerkrassesten autounfalls; die beiden autos, die über keine motorhaube mehr verfügen, sind zur seite geschoben, die feuerwehr ist fast schon wieder weg, es hat aufgehört zu regnen, und keiner ist ernsthaft verletzt. wir stehen auf dem bürgersteig und warten auf das eintreffen der polizei. eine ältere dame mit rosa kittelschürz und rewe-handbag bleibt stehen und deutet auf die autos. was is denn da shcon wieder passiert?, will sie wissen. wir erklärn so ein bisschen den unfall, haben wir jetzt schon ein paar mal machen müssen. sie überlegt kurz hmhmhm, schlimm, sowas, da muss man sich auch ma überlegen... wir lauschen gespannt ...wenn da jetzt TIERE in den wohnungen sind... ich mein, wer kümmert sich jetzt um die? sie kommt gar nich mehr raus aus dem kopschütteln. ...nee, das is furchtbar, das muss man sich überlegen, die armen HAUSTIERE. schlimm ist sowas.
wir empfehlen ihr, sofort die nötigen maßnahmen einzuleiten, und sind uns einig, dass es oft eines wildfremden bedarf, um die augen für das wesentliche zu öffnen... biblisch, geradezu.

fluke

glückliche zufälle und schickungen

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