smelly people, ihr seid der lange schlagschatten des sommers.
julysses - 1. Jun, 19:05
Gespräch in der Umkleide eines Tanzstudios:
girl a: hey na, was machst du'n noch heute abend?
girl b: hm, ja, ich fahr wahrscheinlich zum G8-Gipfel...
girl a: echt? ja krass.
girl b: ja, ich mein, mein freund und so fahrn da hin, und da hab ich gedacht...
a: oh mann, ist doch bestimmt voll krass gefährlich!
b: ja, naja, ich weiss auch nich, aber ich hab halt gedacht, ich hätte so voll bock das mal mitzuerleben. ... da kommen die fantastischen vier, und wir sind helden spielen, und ist echt voll groß so..
a: die autobahn is bestimmt krass voll...
(...)
b: ich hoff nur, da machen die jetz keine taschendurchsuchungen oder so
a: ja, kannste aber von ausgehen.
b: oh mann, das wär jetz voll peinlich, so dahinkommen und dann so taschen durchsuchen und dann so hä, eh, da sind meine verschwitzten tanzsachen drin...
a: ja, oh mann.
julysses - 29. Mai, 21:54
mein guter freund ruft kurz vor elf an. er ist in berlin und gerade fertig mit dem arbeiten, ich soll doch vorbeikommen und noch ein bierchen mit ihm trinken. seit zwei wochen arbeitet er als berater. okay, sage ich, zieh mir was an und fahre zu seinem cool-chicen poshhotel am gendarmenmarkt. als ich die nachtklingel drücke, um viertel nach elf, denk ich mir 'oh gott, die halten mich jetzt fürn escortgirl'. naja, mein sleeky style spricht nicht so ganz dafür. trotzdem fang ich an zu stottern, als ich vor dem concierge stehe. 'Äh, Herr M-M-us.. (nicht gerade ein Vollprofi) ..äh wohnt (ach mann) äh schläft hier (was sagt man denn da? )'
mit so einem confidential smile nickt er mir zu und flötet 'ja, zimmer 311, sie werden erwartet?' mein gerötetes gesicht nickt, ich husche in den aufzug.
oben werde ich im bademantel empfangen, was mich nur noch kurz auflachen lässt, aber er hat was drunter, war nur kalt. wir sitzen eingepfercht neben dem einnehmenden bett am fenster zum gendarmenmarkt, trinken bier aus der minibar und lauschen dem gewitter. als ich nach etwa 90 minuten gehe und die rezeptionisten mich mit ihrer freundlichkeitsmaske anlächeln, überlege ich, wie lange wohl der standardaufenthalt von 'frauen wie mir' ist und bin mir sicher, dass das wohl eines der seltsamsten treffen mit einem freund überhaupt war.
den nächsten abend verbringe ich spontan mit reiki, die trotz berliner wohnung gerade im mark hotel am kudamm schläft, weil sie auf eine ältere us-reisegruppe aufpasst und rund um die uhr präsent sein muss. es könnte ja jemand einen herzinfarkt erleiden, meint sie, will aber nicht mit mir auf jemanden wetten. da sitzen wir, in der hotelbar mit türkiser holzverkleidung und trinken weisswein zum best-of-album von maria carey.
ich bin gespannt auf heute abend.
julysses - 16. Mai, 08:09
mel wackelt hier immer so mit den füßen. wird mir ganz schummrig von.
julysses - 12. Mai, 19:10
es gibt wenige so treffende beschreibungen über das katergefühl wie die von tom wolfe in bonfire of the vanities. gerade gebe ich ihm wieder kleinlaut recht. dotter.
samstag, welche beruhigung. heute mach ich gar nichts mehr. sich selbst stilllegen. dieses bett ist mein sicheres floss, das ich nicht mehr verlasse. wieso auch? laptop, wasser, telefone, alles da, was ich noch brauchen könnte. 30 minuten aufrecht stehen zwecks reinigung sind genug. haare föhnen - sicher nicht. nur liegen, introspektion, keine falschen anrufe tätigen und sich überlegen, wie man melanie dazu kriegt, mir eine pizza mitzubringen, in etwa vier stunden.
julysses - 12. Mai, 13:21
hat man sich am daumen verletzt oder ist mit dem fuß umgeknickt, hält man sich an die faustregel 'wenn es nach zwei tagen nicht abschwillt, sondern dicker wird, ist ernsthaft was kaputt'. dann fahre ich ins bundeswehrkrankenhaus.
wenn ein gefühl anhält und man abend für abend intensiver heimgesucht wird, sollte man dann auch maßnahmen ergreifen?
bringt dann stabilisieren und kühlen nichts mehr und es muss operiert werden?
julysses - 7. Mai, 10:29
und wieder bewahrheitet sich ein simpler rat (dargerboten von shirley manson). the trick is to keep breathing.
julysses - 4. Mai, 23:55
I can't believe it. Der Air Berlin-Flug begann bereits scheiße mit einer actress-mother, die laut ihre Erziehungsgespräche zelebrierte und Streß an der Sicherheitskontrolle ('ja, ihre Handcreme ODER ihr Gesichtsgel, da müssen sie sich jetzt für eins entscheiden') waren nicht genug Aufregung, nein, nach einem verspäteten Flug mit dummen gestressten Leuten um mich herum hielt das Schicksal noch etwas für mich bereit.
Irgendwann stehe ich einsam an der Gepäckausgabe und blicke auf das ruhende Förderband. Meine einzige Gesellschaft - ein Koffer mit grober Ähnlichkeit mit meinem Gepäck. Toll. Offenbar hat Doktor Plock, wie ich dem Adressschild entnehme, meinen Koffer gegriffen und ist davongeeilt. Ich setze mich gedanklich mit der Möglichkeit der Zerstörung seines Leder-Beautycases auseinander.
julysses - 28. Apr, 01:07
meine nervigste eigenschaft (aus der introspektive) - IMMER, wenn ich weiß, ich muß außergewöhnlich früh aufstehen, wache ich zwei stunden vorher auf und bin dann in so einem blöden halbschlaf gefangen. im-mer! das war schon beim arbeiten im cafe so, halb acht aufstehen, halb sechs fahre ich aus dem schlaf. etwas routine ermöglichte es mir, mein wachdilemma auf eine stunde zu verkürzen. aber nie weniger.
bin ich morgens zum schwimmen verabredet, kommt noch hinzu, dass ich bei jedem aufwachen denke 'oh gott, ich spüre meine beine beim bloßen daliegen. ich KANN heute nicht schwimmen gehen. ich MUSS anja anrufen.'
oh mann. jetzt muss ich langsam aufstehen. wer verabredet sich auch an einem freien tag um 8 am ostbahnhof?
julysses - 27. Apr, 07:23